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Zygmunt Duczyñski
EDITION 2012
OFFenes BERLIN

VORSTELLUNGEN

FIRE IS RAGING IN YOUR HAIR

Tanzstück von Anna Nowicka.

"Where now? Who now? When now? Unquestioning. I, say I. Unbelieving. Questions, hypotheses, call them that. Keep going, going on, call that going, call that on. Can it be that one day, off it goes on, that one day I simply stayed in, in where, instead of going out, in the old way, out to spend day and night as far away as possible, wasn't far."
The Unnamable - Samuel Beckett

"You must concentrate upon and consecrate yourself wholly to each day, as though a fire were raging in your hair"
Taisen Deshimaru.

Ein zeitgenössischer Mensch ist in stetiger Bewegung: Weder von Zeit noch Ort begrenzt, bewegt er sich frei zwischen Realität und virtuellen Welten. Der Zustand dieses Bruches zwischen "hier und jetzt" und "nicht-hier" wurde zum Thema der Performance. Wie kann in einer Welt stetiger Stimuli und Informationen zu sich selbst finden? Kann man Ruhe und Geborgenheit in nie endender Bewegung finden?

Ein kurzer Spaziergang ist das einzig stabile Element dieser Vorstellung, um die herum Bewegung gebaut wird. Zwei grundlegende Felder von Aktivität: Ein Körper, der sich in einer Raum-Zeit bewegt, und die Arbeit mit Assoziationen (Imagination, Träume und Schamanismus) sind die Ausgangspunkte eines Verständnisversuches: Wie kann man in einer sich immer ändernden Realität einen stabilen Ort besetzen?

Anna Nowicka, Tänzerin, Choreographin, Lehrerin und Psychologin. Absolventin der Universität Warschau und der Salzburg Experimental Academy of Dance. Lehrerin für zeitgenössischen Tanz. Produzierte im In- wie im Ausland, u.a. mit Mala Kline, Tomi Janezic oder der En-Knap Group. Kooperierte mit Dragana Alfirevic. 2011 erhielt sie ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes. Im Juni 2012 schloß sie ihr Choreographie-Studium (MA.) am HZT/Ernst Busch in Berlin ab.

Weronika Pelczyñska, studierte an der Salzburg Experimental Academy of Dance wie auch Produktdesign an der Universität Warschau. Sie arbeitete als Teil des Bodhi-Projekts und kooperierte mit M. Kejzar, J. Nelson, V. Justice, R. Hayden, E. Braun, T. Williams and S. Sandroni. Ihre erste Soloarbeit wurde bei der Komuna Warszawa produziert. "Fire is raging in your hair" ist ihr zweites Solo, das mit Anna Nowicka zusammen erarbeitet wurde.

Konzept and Choreography: Anna Nowicka
Performance: Weronika Pelczyñska
Musik: Klaus Janek
Lichtregie: Sandra Blatterer
Dramaturgische Beratung: Dr Christiane Berger
Produktion: Tanztage Berlin, mit Unterstützung der Art Stations Foundation (Poznañ), dem Polnischen Institut Berlin und dem HZT (Berlin)
Premiere: 14. Januar 2012 Tanztage Festival Berlin 2012

MICA-MOCA

Präsentation von Mica Moca Kulturgenerator.

http://micamoca.de/imagefilm.htm

1. "one is almost never"

One is almost never ist die Skizze einer Komposition, in der exotische Geräusche, athmosphärischer Tanz und gewöhnliche Objekte in eine seltsam-mysteriöse Situation zwischen Zuschauer und Performer umgewandelt wird.

Dauer: 1h.

Elpida Orfanidou (1981) studierte Tanz in Athen, Arnhem, Montpellier und London, Klavier und Pharmazie in Ahten. Ihr Tanzstudium im Ausland wurde von der Greek State Scholarships Foundation finanziert, 2009 erhielt sie ein Stipendium des DanceWEB beim Impulstanz Festival in Wien.

http://vimeo.com/37127452

2. "Strangers in a Song"
Brina Stinehelfer / Per Aspera Productions

Eine interaktive Operperformance von Regisseurin Sibylle Polster, und Mezzo-Sopranist Dylan Bandy. Ein Telefon in einem Raum lädt die Zuschauer in eine neue Welt ein: Ruf einen Sänger an und wähle aus einem Menü das Konzert deiner Fantasie. Genieße einen Moment der Intimität mit einem anonymen Opernsänger. Einige Zuschauer werden Teil der Show, andere werden Voyeure in einem kurzlebigen Rendez-Vous zwischen zwei Unbekannten.

Strangers in a Song hatte Premiere am 3.September 2011 beim "Kulturgenerator" Mica Moca.

http://strangersinasong.tumblr.com/

3. Die Welt dreht weiter / The World Keeps Turning On

Ein Theaterprojekt mit animierten Objekten.

Unser Protagonist ist alleine, zurückgelassen, traumatisiert. Jetzt gefangen in seiner Welt. Einmal eingeschlossen, gibt es keinen Notausgang. Eine Zelle, die krank macht.

Objekte werden zu den einzigen Dialogpartnern. Sie spiegeln seine Wahrnehmung und übernehmen seine Emotionen. Beziehungen werden zu Abhängigkeiten, führen in die Psychose.
Der letzte Weg ist ein schmerzhafter.

Wir erzählen die Geschichte eines Protagonisten, der erst durch die Animation der ihn umgebenden Objekte sichtbar wird.

Animation: Christopher Schleiff
Lichtdesign: Johanna Seitz
Dramaturgie: Kirsten Ueberholz
Regie: Matthias Jochmann

HfS "Ernst Busch" Berlin, Abteilung Puppenspielkunst
JLU Gießen, Angewandte Theaterwissenschaft

http://www.zahmundheiter.de/stuecke/dieweltdrehtweiter/
http://www.uni-giessen.de/theater/de/veranstaltungen/archiv/764

4. "Oltre il Regno" inspiriert von Dino Buzzati

In den Grenzen der eigenen Existenz sieht man das eigene Leben sich verbrauchen. Im Versuch, diese Grenzen zu überschreiten versucht man dem Leben etwas Bedeutung zu verleihen... Die Geschichte einer Reise zwischen Errinnerung und Hoffnung, Ambitionen und Niederlagen. Eine Geschichte auch der Schritte, die die Distanz zwischen denen, die verbleiben, und denen, die gehen, bestimmen.

Geschrieben und performt von Carlo Loiudice
Musik : Marta Collica
Bühne und Licht : Tony Martin
Dauer: 25 min

www.carloloiudice.com

ROOF

Die unprätentiöse, vorsichtige Performance "roof" ist eine Erzählung über zwei Menschen, die versuchen ihr Tempo zu verringern, ohne aber aufzuhören zu rennen, die versuchen, sich einander anzunähern, während sie doch alleine bleiben. Wenn die Balance zwischen Distanz und Nähe nicht etabliert werden kann, wenn das einzig Verständliche Kommunikation ist, das einzig Vernehmbare die Stille...wo verbleibt dann das, was nicht ausgedrückt, was nicht mitgeteilt wurde? Ein Dach über der Stille. Der Versuch, die Zeit zu verlangsamen. Und zwei Personen, die gestoppt sind.

Ist für sie hier der richtige Ort? Das hängt davon ab, wie lange sie bleiben wird.
Sie dachte, dass sie sich gut kennen würde, aber sie irrte.
Gerne würde sie sich anständig zusammenbauen.

Er ist am ungeduldigsten, wenn es um Effekte geht.
Der Mensch kann sterben. Ein Dach kann zusammenstürzen.
Der Tod kommt jedoch auf eine andere Art.

Manchmal verliert sie die Orientierung. Das, was sie noch wissen möchte, schiebt sie in die Ecke.
Und dann erschafft sie sich neue Sachen aus Staub und Asche.

Manchmal schweifen seine Gedanken: Wer bist du? Warum bist du hier?
Er hat Angst vor der russischen Kälte.

Sie interessiert sich besonders für seinen Rücken. Nie kümmern wir uns darum, dass der Rücken gut aussieht. Das, was sie bei sich bewundert, ist ihre Fähigkeit nichts zu tun.

Er mag diese etwas melancholische Arie, diese knarrende Atmosphäre, diesen dramatischen Kitsch. Er weiß nicht einmal, worüber sie singt.

Der Versuch, sich einander anzunähern.
Vielleicht aber erst morgen.
"Versuch es noch einmal. Scheiter noch einmal. Scheiter besser." Samuel Beckett

Idee / Choreografie: Leyla Postalcioglu
Performer: Benjamin Block, Leyla Postalcioglu
Licht: Asier Solana Arce
Musik: Antonio Máchin
Dramaturgische Betreuung: Carmen Mehnert

Leyla Postalcioglu (1981) wurde in Instanbul geboren, lebt seit 11 Jahren in Deutschland. Nach ihrem Studium an der Folkwang-Universität, arbeitete sie als Tänzerin im Staatstheater Kassel unter der Intendanz von Kuo Chu Wu und Johannes Wieland. Seit 2012 wohnt sie in Berlin, arbeit dort als freie Choreografin und Tänzerin. Sie arbeitete u.a. mit Meg Stuart/ Damaged Goods ("Off course", "atelier") wie auch mit Davis Freeman/ Random Scream ("Expanding Energy"). Sei Beendigung ihres Studium schuf sie Choreografien zu zahlreichen Etüden. "roof" ist ihre erste "abendfüllende" Performance und das fünfte Projekt, bei dem sie mit Benjamin Block zusammenarbeitet.

ES GLAUBT - ES RAUSCHT

Im Rauschen ist Alles und Nichts. Rauschen ist chaotisch und dabei einheitlich, wie eine immerwährende Bewegung, die als Stillstand erscheint. Ein Flirren und Changieren. Es rauscht wenn Form verschwimmt und dadurch als Form erfahrbar wird. Das Musiktheater bruit! widmet sich in "es glaubt es rauscht" dem akustisch, visuell und auch philosophisch schwer zu fassenden Phänomen des Rauschens. In ihrer musikalischen, szenischen und installativen Versuchsanordnung nähern sich die Klang- und Bildforscher der Sinnlichkeit und Abstraktheit des Rauschens. Sie eröffnen geräuschhafte und rauschende Klang- und Bildwelten in denen sie stets versuchen das Unbestimmbare zu bestimmen. An der Schwelle zwischen Sinn und Unsinn schwankend sehen die Klangforscher von bruit! in ihrem "Rauschzustand" die Befreiung von einer vorherrschenden Kultur des Sehens - mit dem Ziel, die Menschen für eine Kultur des Hörens zu sensibilisieren.

Konzept/Realisation:: Julia Hundt, Karoline Kähler, Matthias Meyer, Marcus Thomas

vimeo.com/28062099

Musiktheater bruit! setzt sich zusammen aus Musikern, Theater- und Medienschaffenden, sowie Raumforschern, die in musiktheatralen Versuchsanordnungen kulturelle und gesellschaftliche Phänomene auf ihre Sinnlichkeit und Relevanz untersuchen. Das Musiktheater bruit! versteht sich als Kollektiv in der jedes Gruppenmitglied gleichberechtigt ist und jeder seine künstlerische Formsprache mit einbringen kann. Für die Produktion "es glaubt es rauscht" (2010) sind die einzelnen Gruppenmitglieder in einer intensiven Recherchephase den verschiedenen Aspekten des Rauschens nachgegangen und haben durch ihre jeweils sehr unterschiedlichen Herangehensweisen einen vielfältigen Fundus an Material entwickelt, das im nächsten Arbeitsschritt gemeinsam mithilfe eines kreativ-spielerischen Umgangs verdreht, uminterpretiert, abstrahiert, in neue Kontexte gestellt und zu ersten Szenenideen zusammengesetzt wurde. Raum, Klang, Sprache und Musik waren dabei stets gleichberechtigte Partner im Entstehungsprozess des Stückes. Schließlich fügte das Quartett die einzelnen Teile zu einer theatralen Klangperformance zusammen und präsentierte darin dem Publikum die Brandbreite seiner Forschungsergebnisse über das allen vertraute und doch fremde Phänomen des Rauschens.

ANALOG AVATAR

"Was die Besichtigung der Stadt anging, so dachte er nicht einmal daran, da er zu jener Rasse von Engländern gehörte, die die Länder, durch die sie kommen, von ihren Dienstboten besichtigen lassen."
Jules Verne, Reise um die Welt in 80 Tagen, 1873

Kann man an Stelle eines Anderen reisen? Kann man jemanden an seiner Stelle auf die Reise schicken? Kann man als Person ein Avatar sein, jenseits der Welten des Internet? Wie wäre es, eine Person die Unternehmungen analog machen zu lassen, die man sonst nur virtuell erlebt?

Johanna war in Santiago de Chile und hat sich von Anderen Tagesabläufe schreiben lassen, sich in jeder ihrer Unternehmungen von den Wünschen und Zielen ihrer Auftraggeber abhängig gemacht. Sie hat jeden Ausflug dokumentiert und Fotos geschossen. Sie hat Gespräche aufgezeichnet, Objekte gesammelt und alles nach Deutschland mitgebracht. In einer Performance stellt Johanna die Ergebnisse vor und sucht nach Antworten auf die Fragen:

Kann man nicht nur seine Arbeit, sondern auch seine Genüsse delegieren? Wer hat dann was davon? Wie gibt man ein stellvertretend erlebtes Ereignis an dessen Urheber zurück? Und was hat das mit Theater zu tun?

Eine Lectureperformance von und mit: Benedikt Bernstorff, Johanna Castell, Johanna Gagern und Katharina Kellermann.

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