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Zygmunt Duczyñski

Kalender 2012:
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14.-15. Dezember

Reportageprojekt "Übungen, die Welt niederzuschreiben"

SPADKOBIERCY LÊKU (Erben der Angst) - Agata Tuszyñska (Workshop, Treffen, Vortrag).

14.12. - 18.00h Vortrag / Eintritt frei / Theater Kana
15.12. - 12.00h geschlossener Workshop / Theater Kana
15.12. - 17.00h, Treffen mit den Lesern / Eintritt frei / Theater Kana

ÆWICZENIA Z ZAPISYWANIA ¦WIATA (ÜBUNGEN, DIE WELT NIEDERZUSCHREIBEN)

"Æwiczenia w zapisywaniu ¶wiata" ist eine Reihe von journalistischen Workshops über die polnische Tatsachenliteratur. Es soll der Versuch sein, die Teilnehmer zum "Lesen" zu ermuntern und klare und doch auch metaphorische Antworten auf Fragen der Identität, des Bewusstseins, der eigenen Einstellung in Hinblick auf unsere Welt und auf die Menschen, die uns umgeben, zu finden. Fragen und Antworten schließlich auch über einen selbst - denn wie Ryszard Kapu¶ciñski schrieb - wissen wir alle über alles zu wenig.

Die Bücher aller eingeladenen Gäste sind, dank der Zusammenarbeit mit dem Verlagshaus "Czarne", schon jetzt im Theaterkeller Kana zu erhalten.

Das Projekt wird kofianziert durch das Ministerium für Kultur und Nationales Erbe.

Unsere Gäste werden im Dezember werden Wojciech Tochman und Agata Tuszyñska sein.

TEIL IV.
14.-15. Dezember - Agata Tuszyñska: Spadkobiercy lêku (Erben der Angst)
  • Freitag, 14.12.2012, 18.00h / Theater Kana
    Vortrag: Czy i jak pisaæ o sobie. (Ob, und wenn ja wie, über sich selbst schreiben)
  • Samstag, 15.12.2012, 17.00h / Theater Kana
    Treffen mit der Autorin: Æwiczenia z utraty. (Übungen im Verlust)
Agata Tuszyñska

Studierte Theaterwissenschaft an der Staatlichen Theaterhochschule in Warschau (PWST), schrieb ihre Doktorarbeit am Kunstinstitut der Polnischen Akademie der Wissenschaft. Protagonist all ihrer Werke ist die ERINNERUNG - ihre schmerzhaften Verbindungen, ihre geheimnisvollen Formen, ihr flüchtiges Antlitz: "Rosjanie w Warszawie" (Russen in Warschau) beschreibt das Leben und die Kultur der unfreien Hauptstadt zur Zeit der sowjetischen Besatzung. "Singer. Pejza¿e pamiêci" ("Singer. Landschaften der Erinnerung") ist die Biografie des polnischen-jiddischen Literaturnobelpreisträgers. "Kilka portretów z Polsk± w tle" ("Einige Portraits mit Polen im Hintergrund") ist eine Sammlung mit isrealischen Reportagen. "Wyznania gorszycielki" ("Geständnisse einer Straftäterin") sowie "D³ugie ¿ycie gorszycielki" ("Das lange Leben einer Straftäterin") sind der Schriftstellerin und Feministin Irena Krzywicka gewidmet.

Tuszyñska beschäftigt sich außerdem auch mit sehr persönlichen Themen: Ihr Bestseller "Rodzinna historia lêku" ("Familiengeschichte der Angst" - nominiert für den Prix Medicis), ist eine dramatische und vielschichtige Erzählung über das Schicksal ihrer polnischen und jüdischen Vorfahren.

"Æwiczenia z utraty" ("Übungen im Verlust") ist eine Sammlung von Notizen über den Kampf ihres Mannes mit dem Krebs. Das kontroverseste ihrer Werke ist mit Sicherheit "Oskar¿ona: Wiera Gran" ("Beschuldigt: Wiera Gran"), die Geschichte einer Sängerin im Warschauer Ghetto, die nach dem Krieg der Kollaboration mit den Deutschen beschuldigt wurde. Tuszyñska ist des Weiteren Autorin von 6 Gedichtbänden, die ins Englische, Französische, Hebräische, Spanische und Russische übersetzt wurden.

Oskar¿ona Wiera Gran (Beschuldigt: Wiera Gran)

Die Biografie von Wiera Gran, der jüdischen Sängerin aus dem Warschauer Ghetto, ist die andere - verschwiegene - Seite von W³adys³awa Szpilman, des berühmten Klavierspielers aus dem Film von Roman Polanski. Sie war der Star, er war ihre Begleitung. Jahrzehnte später wurde über ihn ein Film gemacht, der vom Publikum bejubelt wurde, in welchen er für seine Standhaftigkeit gelobt wurde. Sie hingegen wurde der Kollaboration mit den Nazis beschuldigt und damit lebenslang ihrer sozialen Integrität enthoben. Sie starb in Paris am 19.11.2007.

"Dieses Buch von Agata Tuszynska hat auf mich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. (...) Ich schätze Agata sehr, ich denke, dass sie eine der bedeutendsten zeitgenössischen polnischen Schriftstellerinnen ist. Warum? Sie trägt Unabhängigkeit, Ehrgefühl und Takt in sich. Und sie erkennt in diesem furchtbaren Leben von Wiera Gran eine wahre Tragik.".

Tadeusz Konwicki

Rodzinna historia lêku (Familiengeschichte der Angst)

Agata Tuszyñska wurde in einem traditionellen polnischen Haushalt erzogen, wo man zusammen den Weihnachtsbaum schmückt und die am Heiligabend die Hostie teilt. Erst als sie schon Erwachsen war, als sie von diesem Geheimnis erfuhr - ihre Mutter und ihre Familie sind polnische Juden, die im Nachkriegspolen ein Leben weiterführten, dass zur Zeit des Holocaust begonnen wurde. Ein Leben im Verborgenen, mit arischen Papieren.

"Die Autorin geht auf eines der dramatischsten Themen unserer Zeit ein: Wie kann man mit dem Anderen, mit dem äußeren - vielleicht aber auch und gerade - mit dem inneren Anderen ko-existieren? Sie versucht also ihre Identität zu bestimmen. Die Antwort auf die Frage, inwiefern dieses "Ich" sich nur und ausschließlich aus meinem eigenen, immanenten Sein zusammensetzt, oder aber inwiefern ich bestimmt bin von meiner Familie, meinen Vorfahren, meinem Umfeld und den Menschen, die mich im Alltag umgeben und umgeben haben. (...) Die Autorin greift diese Frage an der eigenen Wurzel - am Beispiel ihrer eigenen Familie, einer Familie, die aber selbst voller Widersprüche ist(...)"

Ryszard Kapu¶ciñski

Æwiczenia z utraty (Übungen im Verlust)

Die Chronik eines beispiellosen Kampfs zweier sich liebender Menschen um die Hoffnung. Freunde begleiten und unterstützen sie in den Momenten, in denen sie sich mit den pessimistischen Diagnosen nicht zufrieden geben wollen, aber auch dann, wenn sie dem Unweigerlichen ins Auge sehen.

Auf der einen Seite ist Æwiczenia z utraty ein Tagebuch, dass das Grauen dieser Krankheit direkt enthüllt und deutlich macht, dass niemand wirklich auf den Tod vorbereitet sein kann, dass dieser immer uneinholbar "das Andere" verbleiben wird. Auf der anderen Seite ist dies eine wunderschöne, emotionale und poetische Erzählung. Die Beschreibung einer Liebe, des Todes und des Kampfes um die Würde des Sterbens.

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